Weise mir, Herr, deinen Weg – Monatsspruch Januar 2012

Gott meint es gut mit uns

Die Ratgeberliteratur boomt. Anleitungen zum Glücklichsein sind gefragt. TV-Sendungen wissen Antworten auf alle Fragen des Lebens. Auch Freunde und Kollegen haben Empfehlungen parat, wenn ich sie frage.

Eltern wollen für ihre Kinder nur das Beste. In der Schule, bei der Berufswahl, in der Partnerschaft. „Wir wollen nur dein Bestes!“ Es gab eine Reihe von Situationen und Entscheidungen, in denen ich nicht wusste, was für mich gut ist oder wofür ich mich entscheiden sollte. Dann war ich dankbar für die Gespräche und den Austausch in den verschiedenen Abschnitten und Phasen meines Lebens.

Jetzt, jenseits der Lebensmitte, lese ich das Psalmwort mit neuen Augen: „Weise mir, Herr, deinen Weg; ich will ihn gehen in Treue zu dir.“ Ein „Gebet in Bedrängnis“ lautet die Überschrift des Psalms. Der Vers darin ist eine einfache Bitte. Dass Gott selbst den Beter zu sich führen möge. Ja, Gott selbst soll den Weg weisen, dass der Mensch sich nie außerhalb von Gottes Treue aufhalten möge.

Es gehört vielleicht zur Einsicht und Weisheit des Alters, immer weniger zu wollen, durchzusetzen und zu tricksen. Am Anfang des neuen Jahres bin ich eingeladen hinzuschauen: Wo stehe ich vor einem Umbruch? In welchem Bereich gibt es einen Neuanfang? Durch welche Türe muss ich gehen?

Und – ein Ausdruck des Glaubens: Welchen Weg hast du für mich bestimmt? Ich vertraue darauf, dass du, Gott, es gut mit mir meinst.

Fredy F. Henning