Fürfelds Kirche in neuem Gewand (2006)

Turmschäden werden behoben

Von Karoline Beck

Die schon länger geplante wirRenovierung des Kirchturms der Fürfelder Kirche wird nun angegangen. Dringend nötig ist die Instandsetzung des schadhaften und wasserdurchlässigen Turms geworden. Auch damit der erst vor zwei Jahren neu angeschaffte Glockenstuhl mitsamt den neuen Glocken nicht gleich wieder zu stark in Mitleidenschaft gezogen wird.

Richtig beschädigt wurde der Turm vom Sturm Lothar, der Weihnachten 1999 auch über Fürfeld hinwegfegte. Seitdem fehlen Dachziegel oder sind verrutscht. Der Mörtel zwischen einzelnen Pfannen bröckelte heraus, einzelne Dachziegel fielen sogar herunter. „Das ist alles sehr gefährlich und gefährdet Passanten und Kirchgänger“, sagt Ortsvorsteher und Kirchengemeinderat Achim Noll. Als Zimmerermeister kennt er den Turm vom Einbau des Glockenstuhls, und er hat auch dieses Mal die außergewöhnlichen Umbauarbeiten in schwindelnder Höhe übernommen.

Seit eineinhalb Wochen präsentiert sich der fast 35 Meter hohe Kirchturm im neuen Gewand und zieht, bis in die höchste Höhen eingerüstet, die Aufmerksamkeit aller Passanten auf sich. Spannend wurde es, als der Wetterhahn von der Turmspitze gehoben wurde. Für diese kniffelige Arbeit stellte Holger Poignée seinen mobilen Kran kostenlos zur Verfügung.

Relativ einfach gestaltete sich die Entfernung der alten Dachziegel. Die hingen seit über 56 Jahren dort oben. Als auch die alten Dachlatten entfernt wurden, bot sich den Fürfeldern ein sehr seltenes Bild: Der alte Sandstein-Kirchturm kam zum Vorschein. Zwar nicht mehr im ursprünglichen Zustand, denn „viele Ornamente und herausragende Teile wurden abgeschlagen, damit der Steinturm unter das Turmdach passte“. Die Kirche mit ihrem filigranen Sandsteinturm entstand 1873. Weil er aber wasserdurchlässig wurde, hatten sich die Fürfelder 1950 für eine Überbauung mit einem Ziegeldach entschieden.

Wie schon bei der Vorgänger-Version werden wieder die am unteren Rand abgerundeten so genannten Biber-Dachziegel verwendet. „Wir nehmen das kleinere Format, weil es optisch einfach schöner ist“, erzählt der Zimmerer. Die Arbeit auf dem Dach geht langsam voran. Noll erklärt: „Weil die Ziegel an acht Turmseiten zugeschnitten werden müssen.“ Damit diese auch bei Sturm gut halten, werden sie an die Latten geschraubt.

Wenn die Witterung stabil bleibt und kein Frost das Einmörteln der Dachziegel unmöglich macht, rechnet Noll mit der Fertigstellung des Turmes in zwei bis drei Wochen. Gleichzeitig mit der Turmrenovierung werden Wetterhahn und Uhren restauriert. Die voraussichtlichen Kosten für die nötige Erneuerung belaufen sich auf 30 000 Euro, die je zur Hälfte von der Kirchengemeinde und der Stadt übernommen werden.

Doch so wie es aussieht, ist die Kirchengemeinde mit der Renovierung noch nicht fertig. Auch das Kirchendach ist undicht und muss ausgebessert werden. Ein weiterer Kostenfaktor: Bereits vor drei Monaten wurde das Erkerdach über dem Altarraum neu gedeckt. Dabei stellte sich heraus, dass ein Balken morsch war. Auch der muss erneuert werden.