Gemeinschaftssinn gestärkt (2004)

Beim Fürfelder Glockenfest der Kirche war der ganze Ort auf den Beinen

Von Rudolf Landauer

An dem Umzug durch Fürfelds Straßen hatten sich die Kirche, Vereine und Institutionen beteiligten. Ein gemütliches Fest rund um die evangelische Kirche schloss sich an. Es war gesäumt von geschmückten landwirtschaftlichen Fahrzeugen und Oldtimer-Traktoren, die nach dem Umzug dort abgestellt wurden.

Im Mittelpunkt des Festes standen natürlich die beiden unterschiedlich großen Glocken. Am Sonntag hing die größere noch an einem hölzernen Glockenstuhl in Bodennähe, während die Kleinere auf dem Boden stand. Am Sonntag, 11. Juli, 10 Uhr, werden sie zum ersten Mal im Gottesdienst ertönen; um 14 Uhr gibt der Glockensachverständige der Landeskirche, Claus Huber, dann ein Glockenkonzert.

Neue Klänge hörten nicht nur Pfarrer Hannes Wössner aus der Kirchengemeinde heraus, auch Fürfelds Ortsvorsteher Achim Noll machte neue Töne in der Bevölkerung aus. Total begeistert sei er von dem Zusammenrücken der Einwohnerschaft und dem Gemeinschaftssinn, der durch das Glockenereignis ausgelöst wurde: „Vielleicht gelingt es uns jetzt, in Fürfeld mal ein richtiges gemeinsames Dorffest zu veranstalten, an dem sich der ganze Ort beteiligt“, so seine Hoffnung.

Direkt am Haupteingang der Kirche bildete sich eine lange Schlange. Der Grund: Zahlreiche Besucher wollten die seltene Gelegenheit nutzen, um sich von einem Kranwagen in luftige Höhen hieven zu lassen. Dorthin, wo in Kürze die neuen Glocken hängen werden, zum Glockenstuhl also.

Eine heiße Sache packte der Schwäbisch Haller Peter Glasbrenner an. In seiner mobilen Werkstatt goss er vor den Augen des Publikums Miniaturglocken und Gedenkmünzen, die an den Festtag erinnern. Pferdewagen mit Heu beladen und Oldtimertraktoren mit urigen Anhängern sorgten rund um die Kirche für Blickfänge. Gerade Kinder wurden von den urigen Vehikeln magisch angezogen. Ständig waren die Sitze auf den Lanz-, Hanomag- und Deutz-Bulldogs besetzt.

Für den Fürfelder Landwirt Gerhard Reinhardt war es heuer ein Heimspiel, mit seinem original erhaltenen Lanz-Bulldog tuckert er oft zu diversen Oldtimer-Treffen. Am Sonntag erfreute er mit dem sonoren und dem unverwechselbaren Lanz-Sound die Zuschauer.

Mit guter Musik des evangelischen Posaunenchors und Tanzeinlagen einer Tanzformation des TSV Fürfeld gelang ein fröhlicher, kurzweiliger Festnachmittag. Pfarrer Hannes Wössner zeigte sich tief beeindruckt: „Ich bin einfach überwältigt und glücklich über diesen tollen Gemeinschaftssinn, den unser Ort hier zeigt“, sagte er.