Pfarrer Hannes Wössner wechselt nach Öhringen (2007)

Vom Kraichgau ins Hohenlohische

Von Steffan Maurhoff

Bad Rappenau – Angekündigt hat er es schon vor einiger Zeit. Kürzlich wurde bekannt, dass der Ankündigung die Tat folgt: Fürfelds evangelischer Pfarrer Hannes Wössner wird nach Öhringen wechseln. „Es war sehr schön, die Menschen und ihre Lebenswege hier über zehneinhalb Jahre zu begleiten“, sagt der 48-Jährige, dessen Stelle seit März aufgeteilt ist: Wössner betreut die Gemeinde in Fürfeld zu 75 Prozent und die in Kirchhausenzu 25 Prozent.

Der verheiratete Geistliche hatte nach dem Vikariat und vierjähriger Tätigkeit als Pfarrer zur Anstellung in Backnang bewusst eine ländliche Gemeinde gesucht, „wo ich alles ausprobieren kann“. Von der Jugendarbeit, der Begleitung von Familien und Senioren, über Projekte mit Musik („Für mich ein ganz großes Thema“) bis hin zu Hausmeistertätigkeiten, wenn im Kirchengebäude etwas nicht in Ordnung war – in Fürfeld hat Wössner ein reiches Betätigungsfeld gefunden.

Identität geschaffen Herausragend war die Glockenweihe im Sommer 2004. Damals hatte der Kirchengemeinderat nicht nur eine mutige – weil kostspielige – Entscheidung getroffen, sondern mit der Renovierung des Glockenstuhls und dem Kauf neuer Glocken war zugleich ein großes Gemeindeprojekt gefunden: Kinder gossen Glöckchen, die Erwachsenen besuchten eine Gießerei, die Vereine zogen für die Glocken an einem Strang. „Das schuf ein Stück Identität“, strahlt Hannes Wössner noch heute. Dankbar ist er, dass ihm stets ein „sagenhaft gut funktionierender Kirchengemeinderat“ zur Seite stand. Ganz nebenbei ist der Pfarrer auch noch Vorsitzender der Evangelischen Sozialstation Bad Rappenau-Bad Wimpfen.

Leicht wird ihm der Abschied aus dem Kraichgau nicht fallen, aber Wössner weiß eben: „Im Laufe eines Pfarrerlebens gibt es normalerweise viel Veränderung.“ Üblicherweise sogar schon nach sechs bis acht Jahren.

Dass der bevorstehende Umzug im neuen Jahr kommen wird, war trotzdem auch für Wössner gewissermaßen eine Überraschung. Denn als ihn vor den Sommerferien eine Öhringer Kirchengemeinderätin ansprach, ob er nicht auf die frei werdende Stelle wechseln wolle, „war ich noch gar nicht bereit dazu“. Doch inzwischen sieht Wössner in der neuen Aufgabe „eine spannende Herausforderung“. In Öhringen wird er mit fünf weiteren Pfarrern sehr eng zusammenarbeiten. Die neue Gemeinde ist recht groß; die Protestanten aus der Großen Kreisstadt und ihren umliegenden Orten feiern ihre Gottesdienste zentral in der Öhringer Stadtkirche. „Wenn sämtliche Ortschaften rund um Bad Rappenau in die evangelische Stadtkirche gingen, wäre das vergleichbar“, umschreibt Wössner sein neues Wirkungsfeld.

In Öhringen wird er unter anderem Schwerpunkte betreuen, die ihm schon im Kraichgau am Herzen lagen: Diakonie, Jugendgottesdienste und Kirchenmusik. In den Faschingsferien wird umgezogen. Dann beginnt der Ernst des neuen Lebensabschnitts in Hohenlohe.

Der Abschiedsgottesdienst wird am 27. Januar um 15 Uhr gefeiert. Hannes Wössners Investitur in Öhringen ist am 10. Februar.